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Tips für Einsteiger

Wie funktioniert eigentlich 3-dimensionales Sehen ?

Die Fähigkeit unsere Umwelt plastisch zu erfassen wird in erster Linie durch die parallele Stellung unserer beiden Augen ermöglicht. Anders als bei einigen Tieren wie z.B. Vögel die durch ihre seitlich am Kopf befindlichen Augen einen großen Blickwinkel haben, liefern unsere Augen dem Gehirn zwei beinahe identische Bilder von der selben Szene. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden "flachen" Bildern liegt in einem geringfügig anderen Blickwinkel. Und dieser kleine Unterschied reicht unserem Gehirn aus, ein räumliches 3D-Bild zu errechnen. Diese Fähigkeit erwirbt der Mensch in den ersten Lebensmonaten. Jedoch nicht alle Menschen verfügen über diese Fähigkeit. Bei ca. 5% der Bevölkerung basiert das räumliche Sehen auf der Tatsache das während einer Bewegung des Kopfes sich in der Nähe befindliche Gegenstände schneller bewegen als weiter entfernte. Dadurch ist es auch den oben erwähnten Vögeln oder Menschen mit nur einem intakten Auge möglich räumlich zu sehen. Aber eben nur bewegte Szenen. Die Betrachtung von 3D-Fotos ist für diese Personengruppe leider nicht möglich.


Wie erstellt man 3D-Fotos ? 

Die billigste Methode zur Herstellung von dreidimensionalen Fotografien ist die Verwendung von nur einem Fotoapparat mit dem man 2 Fotos im Augenabstand von ca. 6,5cm nacheinander aufnimmt. Man verwendet am Besten eine verschiebbare Kamerahalterung (Stereo-Schlitten) auf einem Stativ.

3D-Bilder mit einer normalen Kamera

Es ist unbedingt darauf zu achten, das zwischen den beiden Bildern kein Höhenversatz entsteht, da dieser später bei der Betrachtung von den Augen kaum mehr ausgeglichen werden kann und Kopfschmerzen verursacht. Die Methode eignet sich auch besonders für die Verwendung von Digitalkameras und für die 3D-Makrofotografie (3D-Nahaufnahmen), da dabei ein sehr kleiner Abstand zwischen den beiden Bildern nötig ist.  Da man 2 Einzelbilder erhält, ist eine Projektion der Bilder auf einer 3D-Leinwand möglich, was immer sehr beeindruckt. Der Nachteil dieser Methode liegt auf der Hand. Sie können nur absolut unbewegliche Szenerien ablichten. Eine Landschaft mit vorbeiziehenden Wolken, ein Baum mit vom Wind bewegten Blättern oder gar eine Person sind sicherlich ungeeignete Objekte.

Für einige Spiegelreflexkameras sind auch 3D-Objektive verfügbar, die funktionell dem aufschraubbaren Strahlenteiler entsprechen. Fokus und die Blendenwahl (11 oder 22) wird am 3D-Objektiv eingestellt.

3d-lense-eos.jpg

Man kann entweder Dias oder Papierbilder im Format 9x13 und 10x15 erstellen die mit den dazu erhältlichen günstigen Betrachtern den beeindruckenden 3D-Effekt geniessen. Als Zubehör ist auch ein sehr günstiger faltbarer Pappbetrachter erhältlich, mit dem man auch eingeklebte 3D-Bilder im Fotoalbum betrachten oder die Bilder inkl. Betrachter versenden kann.

faltbarer Pappbetrachter

Das fertige Papierbild kann natürlich auch eingescannt werden um daraus Anaglyphenbilder (Rot/Grün bzw. Rot/Cyan), wie in unserer Bilder-Galerie zu sehen, erzeugen. Da beide Bilder auf einem einzelnen Foto Platz finden müssen, ist das 3D-Bild zwangsläufig immer im Hochkantformat. Eine Projektion dieser Bilder ist leider nicht möglich, dafür benötigt man 2 separate Dias. Das gleiche Prinzip wird auch von einem chinesischen 3D-Kamerahersteller verwendet. Es werden zwei preisgünstige Modelle angeboten, die sich neben dem motorisierten Filmtransport und dem automatischen Blitz durch die Anordnung der Einzelbilder auf dem Foto unterscheiden. Bei dem Model 321 sind die Bilder vertauscht, das heißt das linke Einzelbild ist rechts auf dem Foto und umgekehrt. Der mitgelieferte Papierbildbetrachter kreuzt den Blick auf die Einzelbilder und es entsteht der gleiche räumliche Effekt. Mit einem Diabetrachter würde es bei der 321 nicht funktionieren, denn es gibt keine Diabetrachter mit Kreuzblick. Das Model MKII verwendet den Parallelblick, das funktioniert dann auch mit einem Diabetrachter für Strahlenteilerbilder oder dem günstigen Pappbetrachter. Das Model 321 kann mit einem Schalter auch für die Aufnahme von normalen Fotos umgestellt werden.

MKII         321

Die beiden Kameras sind im Umgang sehr unkompliziert. Man legt einfach einen normalen 35mm Film ein und fotografiert wie mit jeder anderen Kamera auch. Bei der Filmentwicklung bestellt man normale 10x15 Abzüge, ein besonderes Entwicklungsverfahren ist nicht notwendig. Einfacher kann die Stereo-Fotografie gar nicht mehr sein.

Um für die Projektion zwei einzelne Dias zu erhalten, verwenden wir 2 synchron auslösbare Fotoapparate die annähernd im Augenabstand montiert und genau einjustiert sind. Die Problematik hierbei ist die Einhaltung des Augenabstand von 6,5cm. Mir ist keine Kleinbildkamera bekannt die klein genug wäre, um nebeneinander montiert diesen Abstand einzuhalten. Doch man kann diesem Ziel recht Nahe kommen. Wir verwenden hierzu zwei Minox-GT die versetzt hintereinander auf ein Alu-Profil geschraubt wurden. Dadurch erreichen wir einen Objektivabstand von gerade noch vertretbaren 7,5cm. Ein vergrößerter Abstand läßt nämlich alle Gegenstände auf dem 3D-Bild wie Spielzeug erscheinen. Die Erklärung hierfür ist einfach. Stellen Sie sich einen Spielewürfel vor, der vor Ihnen auf dem Tisch liegt. Bedingt durch seine Größe können Sie problemlos seine Vorder- als auch beide Seitenflächen sehen. Stellen Sie sich nun vor, der Würfel wäre 1 Meter groß. Natürlich würden Sie jetzt nur noch die Vorderseite sehen können. Aber wenn Sie einen zugegebenermaßen etwas ungewöhnlichen Augenabstand von 1,5m hätten, dann könnten Sie wie zuvor wieder 3 Flächen erkennen. Doch mit diesem Parameter kann Ihr Gehirn nicht rechnen und es geht davon aus, daß der Würfel sehr klein sein muß. Und so sieht es dann auch aus. Fotogafiert man z.B. mit einem vergrößertem Objektivabstand (ca. 1m) eine Landschaft, dann wirkt diese später für den Betrachter wie die Landschaft einer Modeleisenbahn. Wenn man diesen Effekt gezielt einsetzt kann man ganz verblüffende Trickbilder erzeugen. Jedoch für eine realistisch wirkende Fotografie sollte der Objektivabstand dem Augenabstand so nahe wie möglich kommen.

MINOX-3D


Doch jetzt zurück zu unserem 3D-Fotoapparat. Ein gemeinsamer Taster auf dem Alu-Profil oder eine Timerschaltung lösen beide Kameras zeitgleich aus. Man muß hierzu nur vor jeder Aufnahme beide Kameras spannen und die Auslöseknöpfe drücken. Der Vorteil der Mínox liegt in ihrem elektomagnetisch gesteuertem Shutter, denn erst wenn man die Stromversorgung über den gemeinsamen Auslöser zuführt, öffnen die Shutter und belichten die Filme.  Ein Nachteil ist die getrennte Entfernungs- und Blendeneinstellung sowie der Versatz der beiden Kameras. Bedingt durch den Versatz können Objekte die näher als etwa 2m entfernt sind nicht zufriedenstellend abgelichtet werden.
Das Optimum ist natürlich eine Stereokamera mit 2 Objektiven. Doch leider werden diese Stereokameras nicht mehr industriell gefertigt und sind deshalb im Fotohandel kaum erhältlich. Wer viel Geld und Zeit mitbringt kann jedoch so eine Kamera bauen lassen (sprechen Sie mit uns, wir können Ihnen eine Kontaktadresse geben). Mit einer Wartezeit von ca. 1 Jahr und Preisen ab ca. 1300 Euro muss man schon rechnen. Diese Kameras verwenden nur einen Film auf dem beide Bilder gleichzeitig belichtet werden. Die Objektive sind mechanisch gekoppelt, so das sich jede Einstellung auf beide Linsen auswirkt.

Noch ein Tip für Ihre 3D-Fotos: Sorgen Sie immer für eine ausreichende Schärfentiefe. Der Betrachter muß in der Lage sein alle Punkte des Bildes zu fokusieren.


Wie kann man 3D-Bilder betrachten ?

Wie zuvor beschrieben werden 2 Fotos im Augenabstand erzeugt. Betrachtet man nun mit dem linken Auge das linke Bild und mit dem rechten Auge das rechte Bild, ist die Illusion perfekt. Unser Gehirn ist in der Lage daraus ein realistisches räumliches Bild zu errechnen. Gegenstände scheinen meterweit hinter der Bildoberfläche zu liegen, andere ragen weit aus dem Bild heraus. Doch wie führt man nun den einzelnen Augen die richtigen Bilder zu? Ohne Hilfsmittel ist es nur dem geübten 3D-Fan möglich. Er kann 2 nebeneinander liegende Bilder so betrachten, daß beide Einzelbilder für ihn zu einem 3D-Bild verschmelzen. Doch das bedarf etwas Übung. Am Besten funktionert die Betrachtung von Dias. Man benötigt als Hilfsmittel nur 2 einfache Diabetrachter die im Handel für wenig Geld angeboten werden. Klebt man beide im Augenabstand aneinander ist der perfekte 3D-Betrachter fertig. Jedoch beim Rahmen der Dias ist größte Sorgfalt geboten. Ein Höhenversatz zwischen den Bildern oder ein schief eingelegtes Dia müssen unbedingt vermieden werden. Der seitliche Versatz zueinander legt die Tiefenebene des 3D-Bildes fest. Damit entscheidet man ob Gegenstände aus dem Bild herausragen sollen, oder ob die ganze Szene nach hinten versetzt wird und durch ein sogenanntes Scheinfenster betrachtet wird. Je weiter man beim Rahmen die Bilder voneinander wegschiebt, desto weiter hinten wird die Szene erscheinen. Sie sehen schon, das Rahmen der Dias ist für das 3D-Ergebnis sehr entscheidend. Damit die Dias in den Rähmchen nicht verrutschen, verwende ich die Marke Quickpoint mit Klebepunkten.
Auf lange Sicht wird man sich mit dem einfachen 3D-Betrachter nicht mehr zufrieden geben, denn es ist nicht leicht mehreren Leuten gleichzeitig seine Meisterwerke vorzuführen. Die Antwort hierauf und damit auch die beste Betrachtungsmöglichkeit heißt: Projektion.
Aber das ist mit etwas mehr Aufwand und vor Allem auch mit höheren Kosten verbunden, denn man benötigt zwei Diaprojektoren. Gut, 2 Projektoren, aber wie sieht das linke Auge nur das linke Dia und das rechte nur das rechte Dia? Dafür gibt es zwei unterschiedliche Verfahren.
Das älterste und damit bekannterste ist das Anaglyphen-Verfahren (Rot/Grün). Vor jeden Projektor wird ein Farbfilter in den Farben Rot bzw. Grün gesetzt. Die Projektoren werden so eingerichtet, daß beide Bilder sich auf der Leinwand deckungsgleich überlagern. Trägt der Betrachter nun eine Brille die ihrerseits aus einem roten und einem grünen Filter besteht, kann das "grüne Bild" nur den roten Filter passieren und das "rote Bild" nur den grünen Filter. Damit hat jedes Auge wieder sein entsprechendes Bild. Der Nachteil liegt in der Farbwiedergabe, da Rot und Grün ja nach Links und Rechts unterschieden werden. Mittlerweile verwendet man anstatt dem Rot/Grün-Verfahren Filter und Brillen in Rot/Cyan, damit ist der Farbeindruck wesentlich besser als bei Rot/Grün. Verwechseln Sie dieses Verfahren aber nicht mit dem was Sie vor einiger Zeit im Fernsehen mit einer 3D-Brille zu sehen bekamen. Das basiert auf einer ganz anderen Technik die Sie aber mit Ihrer Videokamera auch ganz einfach selbst ausprobieren können. Lesen Sie dazu unsere kleine Beschreibung am Ende dieser Einführung in die Stereoskopie.
Die qualitativ hochwertigste Methode der 3D-Projektion ist die Polarisation, wie sie auch im IMAX-3D-Kino verwendet wird. Anstatt der Farbfilter werden für die Projektoren und die Brillen Pol-Filter eingesetzt. Die Polarisationsebene des einen Bildes wird hierbei um 90 Grad zum anderen Bild verschoben. Vorausgesetzt die Filtereinstellung der Projektoren stimmen mit denen der Brillen überein, erhält man eine saubere Trennung von linkem und rechtem Bild, und das ohne Farbverluste. Nur die Leinwand stellt hierbei ein Problem dar. Mit handelsüblichen Leinwänden werden Sie wenig Freude haben, denn die Polarisation der Bilder würde zum Teil aufgehoben werden. Wir bieten für diesen Zweck Leinwände an, die speziell für das Polarisationsverfahren entwickelt wurden. Unser hochwertiges LEICA-3D-Projektorset beinhaltet die Polfilter bereits in den Objektiven.

LEICA-3D


Wie funktioniert nun diese Polarisation? Am Einfachsten stellt man sich das so vor: Ein Pol-Filter wirkt wie ein Sieb mit länglichen Durchlaßöffnungen. Durch diese Schlitze können nur Lichtteile hindurch, die die gleiche Richtung haben. Das so gerichtete (polarisierte) Licht kann nun ein Sieb mit um 90 Grad gedrehten Schlitzen nicht mehr passieren sondern ausschließlich das Sieb mit gleichwinkeligen Schlitzen.

Um 3D-Bilder mit einem Farbdrucker auszudrucken oder wie in unserer 3D-Bilder Galerie darzustellen verwendet man das Anaglyphen-Verfahren, vorzugsweise mit Rot/Cyan-Brillen. Hierzu werden beide Einzelbilder nach dem einscannen mit einem Bildbearbeitungsprogramm in Graustufenbilder und anschließend wieder in RGB-Bilder umgewandelt. Man erhält dadurch 2 Schwarz/Weiß-Bilder die in ihre Grundfarben (Rot,Grün,Blau) gesplittet werden können. Um nun das 3D-Bild zu erstellen, fügen Sie die RGB-Teile wieder zusammen, aber verwenden den R-Anteil des linken und den G,B-Anteil des rechten Bildes. Dieses Bild kann nun mit einer Rot/Cyan-Brille (Rot - links) betrachtet werden.

Rot/Cyan-Brille

Um sich die aufwendige Erstellung der Anaglyphenbilder in einem Bildbearbeitungsprogramm zu erleichtern, bieten wir das Programm 3D-EASY an. Damit entstehen die Rot/Cyan-Bilder auf Knopfdruck. Diese Software unterstützt vor allem die Linsenrastertechnik. Linsenraster-Bilder können ohne Hilfsmittel betrachtet werden, man benötigt keine Brillen.

3D-EASY

Vor das ausgedruckte Foto kommt eine Linsenraster-Karte die jedem Auge das richtige Bild präsentiert. Dazu werden zwischen 4 und 10 Bilder im Abstand weniger cm aufgenommen und mit der Software 3D-EASY bearbeitet und ausgedruckt.

Es gibt sicher noch eine Vielzahl anderer Betrachtungsmöglichkeiten von 3D-Bildern, doch ich will es hierbei belassen. Sie werden sehen, es ist gar nicht so schwierig seine eigenen Raumbilder herzustellen.
Aber Vorsicht ! Es macht süchtig.


Tip für 3D-Video-Fans.

3D-Filme selber drehen mit dem Pulfrich-Verfahren.

Erinnern Sie sich noch an die 3D-Filme die vor einiger Zeit im Fernsehen gezeigt wurden. Um solche Filme zu drehen braucht man keine teuren Spezialkameras, es genügt eine handelsübliche Videokamera.
Der Trick ist ganz einfach und doch genial. Unsere Sehzellen geben nämlich ihre Informationen unterschiedlich schnell an unser Gehirn weiter. Je heller, desto schneller, ähnlich der Belichtungszeit eines Fotoapparates. Dunkelt man nun mit einer Brille ein Auge etwas ab, und bewegt die Kamera seitlich an einer Szene vorbei, erhält das Gehirn 2 zeitlich versetzte Bilder. Wird die Geschwindigkeit richtig gewählt, entsprechen diese beiden zeitlich versetzten Bilder exakt unserem Augenabstand. Und schon wirkt der Film dreidimensional.

Pulfrich-Brille

Die Geschwindigkeit ist dabei natürlich von der Stärke der Abdunkelung abhänig. Sie müssen einfach ein bischen experimentieren. Die geeigneten Brillen finden Sie in unserem Online-Shop für weniger als 1 Euro.
Für die Aufnahme Ihres ersten Filmes richten Sie die Kamera zum Beifahrerfenster eines PKW hinaus und bitten den Fahrer mit Schrittgeschwindigkeit an der Szene Ihrer Wahl vorbeizufahren.
Sie werden überrascht sein, wie einfach es ist seine eigenen 3D-Videos zu drehen.

Viel Spaß beim Experimentieren.


 Laden Sie auch das kostenlose eBook "Eigene 3D-Bilder erstellen" von Burkhard Fritsch.

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